Seit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung im Jahr 2020 hat sich einiges verändert. „Die angehenden Pflegekräfte entscheiden erst nach den drei Jahren, ob sie eine Vertiefung in die Alten-, Kranken- oder Kinderpflege einschlagen“, erklärt die Auszubildendenkoordinatorin. „Jetzt liegt der Schwerpunkt mehr auf den Kompetenzbereichen. Dementsprechend mussten wir die Abläufe der Ausbildung umstrukturieren und neue betriebliche Ausbildungspläne erstellen. Auch sind viele neue Kooperationspartner dazugekommen. Zusammen mit einer Arbeitsgruppe feilen wir stetig an einer zukunftsorientierten Ausbildung, um den Pflegeberuf für junge Menschen wieder attraktiv zu machen. Wichtig unter anderem ist, dass die Auszubildenden durch die Ausbildungskoordinatorinnen und -koordinatoren einen festen Ansprechpartner haben, der ausschließlich für sie da ist und sie fachlich anleitet. Dadurch werden die Schülerinnen und Schüler aufgefangen und sie merken, dass wir uns gut um sie kümmern. Wir erhalten viele positive Rückmeldungen.“
Ein weitere Verbesserung der neu strukturierten Pflegeausbildung ist, dass keine Dienste durch die Auszubildenden besetzt werden. „Es passiert gerne mal, dass durch den Pflegemangel Auszubildende eine Pflegefachkraft ersetzen sollen“, berichtet Rabiya Balci. „Das hebt uns von anderen Einrichtungen ab. Die Schülerinnen und Schüler kommen zu uns, um zu lernen und nicht, um gleich zu Beginn wie eine Vollzeitkraft anzupacken. Wir erstellen für sie eigene Dienstpläne, die garantieren, dass sie eine vernünftige Anleitung bekommen und gleichzeitig gefördert werden. Die Aufgaben steigern sich langsam von Jahr zu Jahr. So erwerben sie im Laufe der Zeit immer mehr fachliches Wissen.“
Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner ergeben sich Vorteile. Da die Auszubildenden einer festen Bewohnergruppe zugeteilt sind, haben sie mehr Zeit für die Seniorinnen und Senioren als das übrige Pflegepersonal. Da das Malteserstift mit vielen Pflegeschulen kooperiert, gibt es in der Einrichtung stets auch neue Gesichter. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über den Austausch mit den jungen Menschen und genießen es, Geschichten zu erzählen. „Der Generationenaustausch, der nebenbei passiert, ist toll mitzuerleben. Die Auszubildenden bringen viel frischen Wind rein. Zu ihnen entsteht eine andere Art der Bindung als zu den Vollzeitkräften“, erläutert Rabiya Balci, „Die meisten Seniorinnen und Senioren sind traurig, wenn die Schülerinnen und Schüler in Außeneinsätze gehen, und sie freuen sich, die Ausbildung der jungen Menschen aktiv zu unterstützen. Wir fragen immer vorab, ob eine Schülerin oder ein Schüler zum Beispiel Blutzuckermessen üben darf, wozu sie gerne einwilligen. Viele Auszubildende besuchen unsere Einrichtung sogar in ihrer Freizeit, um wieder auf die Menschen zu treffen, die sie eine Zeit lang begleitet haben.“
Kontakt
Malteserstift St. Bonifatius
Frau Heike Großheimann (Einrichtungsleiterin)
Selmastr. 5
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E-Mail: heike.grossheimann2@malteser.org
