Vor allem beliebt ist die dreimal wöchentlich stattfindende Happy Hour, bei der es Häppchen, Wein und Likör gibt. Das Besondere dabei: Durch die Erfassung von biographischen Daten beim Einzug, werden die Mitarbeiter*innen auf Gemeinsamkeiten zwischen den Bewohner*innen aufmerksam. Wenn es beide Seiten wünschen, werden diese bei den wohnbereichsübergreifenden Treffen bekannt gemacht. Der geschaffene Rahmen fördert soziale Kontakte und die Entstehung von Freundschaften.
So kommt es öfters vor, dass Senior*innen aus demselben Ort stammen oder für dieselbe Firma gearbeitet, sich jedoch über die Jahrzehnte aus den Augen verloren haben. Durch die wohnbereichsübergreifenden Veranstaltungen fanden sich etwa schon zwei Cousinen wieder. Gerade für die ältere Generation, die ohne den Austausch von digitalen Nachrichten aufgewachsen ist, waren die alltäglichen Besorgungen wie beim Bäcker oder Metzger immer mit einem kleinen Plausch verbunden. Die abendlichen Veranstaltungen erinnern die Senior*innen auch an Besuche eines Lokals, in dem das soziale Leben stattfand.
Nach der Happy Hour sitzen die meisten Bewohner*innen noch zusammen, nehmen an einer Spielerunde teil, schauen sonntags gemeinsam den Tatort oder auch mal ein Fußballspiel. „Wir machen das, worauf die Bewohnerinnen und Bewohner so Lust haben,“ erklärt Einrichtungsleiter Oliver Vetter. „Uns ist eine familiäre Atmosphäre ganz wichtig, denn unsere Seniorinnen und Senioren sollen sich wie zu Hause fühlen. Wenn wir erleben, wie zwei Menschen wieder aufeinandertreffen, die sich Jahrzehnte nicht mehr gesehen haben und plötzlich miteinander im Dialekt sprechen, ist das für uns ein tolles Erfolgserlebnis.“