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Gut betreut im Malteserstift St. Stephanus in Meerbusch

Das Malteserstift St. Stephanus in Meerbusch ist unter anderem auf die Pflege und Betreuung von Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Demenz spezialisiert. Die Einrichtung arbeitet dabei nach dem Konzept des Pflegewissenschaftlers Prof. Dr. Erwin Böhm, dessen Ziel es ist, eine vertraute Umgebung zu schaffen, durch die Unterstützung von vorhandenen Könnens das Selbstwertgefühl der Betroffenen zu steigern und eine Alltagsnormalität herzustellen, in der die Personen möglichst selbstständig handeln können. Auf diese Weise finden sich dementiell veränderte Menschen besser in ihrer Umgebung zurecht, benötigen weniger Medikamente und beteiligen sich mehr am täglichen Leben. „Nach diesem Konzept arbeiten einige Einrichtungen, allerdings habe ich eine so konsequente Umsetzung bisher noch nicht gesehen“, erklärt Gutachterin Dorothee Schmitz, die seit vielen Jahren für das Heimverzeichnis stationäre Einrichtungen auf Lebensqualität im Alter untersucht. „Wir freuen uns sehr, dass wir so einen positiven Eindruck hinterlassen haben“, verrät Einrichtungsleiter Jan Hohmann „Bei der letzten internen Rezertifizierung haben wir in allen Kategorien fünf Sterne erreicht, was nicht so häufig passiert. Bisher gab es nur eine weitere Einrichtung, deren Demenzbereich so gut abgeschnitten hat.“

Ein besonderes Augenmerk des im Malteserstift St. Stephanus offenen Demenzbereichs liegt auf der Milieu-Gestaltung, eine der drei Säulen des Modells nach Böhm. „Wir haben den Wohnbereich im Stil der 50er und 60er Jahre eingerichtet. In die Ausstattung sind viel Arbeit und Herzblut aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeflossen, die noch in ihrer Freizeit Einrichtungsgegenstände besorgt und Gardinen genäht haben“, erinnert sich Jan Hohmann. „Das Ergebnis ist wirklich toll geworden. Alles ist sehr wohnlich und wirkt nicht wie in einem Krankenhaus.“

 

Der Fokus der zweiten Säule liegt auf der Alltagsnormalität. „Als die Seniorinnen und Senioren in ihren 20-ern und 30-ern waren, lebte man noch ganz anders als heutzutage“, erklärt der Einrichtungsleiter. „Da sie sich geistig in dieser Zeit befinden, haben wir vormittags viele hauswirtschaftliche Angebote geschaffen, die sie gemeinsam durchführen, wie einen Kartoffelsalat zubereiten oder einen Kuchen backen. Den Bewohnerinnen und Bewohnern erscheint es seltsam, vormittags nicht tätig zu sein. Auch haben wir einen schönen Garten mit Hochbeeten, in denen Kräuter wachsen, die man für die Mahlzeiten pflücken kann. Die Nachmittage wie auch die Wochenenden stehen traditionell im Zeichen der Entspannung.“ Gerne nutzen die Bewohnerinnen dann die Zeit, um sich zum Beispiel die Nägel lackieren zu lassen

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Die dritte Säule nach Böhm richtet sich auf die Biographiearbeit. Diese wird genutzt, um gezielt Impulse zu setzen, die den Seniorinnen und Senioren guttun. „Wir haben zum Beispiel eine Bewohnerin, die aufgrund ihres hohen Bewegungsdrangs viel im Ort unterwegs war und regelmäßig abgeholt werden musste. Ihre Söhne berichteten uns, dass die Dame zeitlebens mit Kanarienvögeln zusammenlebte. Also haben wir für sie Kanarienvögel besorgt und die Bewohnerin in die Pflege der Vögel eingebunden. Das Resultat war, dass ihre Kreise kleiner wurden, da sie sehr an den Vögeln interessiert war und Spaß daran hatte, sich mit ihnen zu beschäftigen.“

 

Ein weiteres Aushängeschild des Malteserstifts St. Stephanus ist der Komfortbereich, der größere Zimmer mit Küchenzeile bereitstellt. „Da der Bedarf an Pflegeplätzen stetig wächst, haben wir sukzessive ehemalige Wohnungen aus dem Betreuten Wohnen zu Pflegezimmern umgebaut und sie in den vollstationären Bereich integriert“, erklärt der Einrichtungsleiter. „Die Komfortzimmer sind vierzig Quadratmeter groß und besitzen eine kleine Küche mit Kühlschrank, Herd und Spüle. Sie geben den Bewohnerinnen und Bewohner ein Stück Autonomie zurück. Die Seniorinnen und Senioren genießen die häusliche Atmosphäre, wenn Angehörige zu Besuch kommen.“

 

Auch ein Wohnbereich, der speziell auf die Bedürfnisse von Wachkomapatienten ausgelegt ist, gehört zur Einrichtung. „Wir sind das erste Haus der Malteser-Gruppe, das über so einen Wohnbereich verfügt“, berichtet Jan Hohmann. „Durch individuelle Therapien, gezielte Rehamaßnahmen und eine liebevolle Zuwendung geben wir den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Lebensqualität. Welche Anforderungen auch anstehen, wir begleiten die Menschen, die zu uns kommen, in allen Lebenslagen.“

 

 

Kontakt
Malteserstift St. Stephanus 
Herr Jan Hohmann (Einrichtungsleiter)
Am Wasserturm 8-14
40668 Meerbusch
Telefon:  02150 - 913-0
E-Mail: altenhilfe.meerbusch@malteser.org

 

am August 10, 2023 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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