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Gelungene Architektur schafft Teilhabe

Betritt man durch den Haupteingang das Altenzentrum Santa Teresa im nordwestlichen Frankfurter Stadtteil Hausen, so steht man sogleich in einem großzügigen Atrium, das sich über drei Stockwerke erstreckt. Durch das Glasdach fällt Außenlicht herein. Eine Folienbeschichtung verhindert, dass sich das Gebäude aufheizt, so dass selbst während der Hitzetage im Juli mit knapp 40 Grad die Temperaturen im Innenbereich noch angenehm waren. Das Café im Erdgeschoss ist das gesellige Zentrum des Hauses. Darüber verlaufen zwei Galerien, die es auch Bewohnern, die nicht gut zu Fuß sind oder sich nicht so weit von ihrem Zimmer entfernen wollen, ermöglichen, am Geschehen im Erdgeschoss teilzunehmen.

Im Café kommen Bewohner und Menschen von außerhalb zusammen. 60 bis 80 Ehrenamtliche unterstützen die Mitarbeiter bei der Gestaltung regelmäßiger Veranstaltungen. Dienstags gibt es den gutbesuchten Clubnachmittag mit Musik, Gesang und Geschichten. Einmal wöchentlich kommt die Hundegruppe zu Besuch. Bewohner treffen sich zum Skat oder Bingo, Waffeln werden gebacken und Modeschauen finden statt. Daneben locken Vorträge und klassische Konzerte auch Menschen von außerhalb in die Einrichtung. „Für die Zuhörer auf den Galerien ist ein Konzert im Atrium ein Erlebnis wie in einem Konzertsaal“, sagt Gesche Oppermann, die das Altenzentrum leitet.

 

 

Es wird auch viel gefeiert im Seniorenzentrum. „Das letzte große Fest war im Juli“, erzählt Frau Oppermann. „Wir haben den 70. Geburtstag eines Mitarbeiters, Altenpfleger, noch mit einer halben Stelle tätig und durchweg positiv, mit einer Live Band mit Musik von 1950 gefeiert, getanzt und sehr viel Spaß gehabt. Das war an einem der 40-Grad-Nachmittage. Ich sehe selten so viele frohe Menschen wie an unseren Festen.“ Eine weitere große Feier war das 50-jährige Jubiläum von Santa Teresa im Mai. Dabei wurde an die Anfangszeit des Altenzentrums erinnert; die Galerien wurden mit großen Pril-Blumen geschmückt und Bewohner, Mitarbeiter und Besucher waren im Stil der 60-er/70-er Jahre gekleidet.

 

 

Als das Altenzentrum 1969 seine Toren öffnete, galt es als eines der modernsten Häuser seiner Zeit. Damals bestand es aus einem Pflegeheim mit Dreibettzimmern, einem Altenheim mit Einzelzimmern, Gemeinschaftsbädern sowie dem Altenwohnheim mit Einzelzimmerwohnungen. Seither hat es sich immerzu weiterentwickelt und sich an die stetig verändernden Anforderungen angepasst. Seit Ende der 90-er Jahre richtet sich die Pflege auf den steigenden Anteil der Menschen mit demenziellen Erkrankungen aus.
Einrichtungsleiterin Gesche Oppermann erinnert sich noch daran, wie das Altenzentrum von 2002 bis 2010 in drei Bauabschnitten und bei laufendem Betrieb umgebaut und kernsaniert wurde: „Während einer Phase des Umbaus waren alle – damals bereits schon 94 Bewohner – in einem Bewohnertrakt untergebracht. Die einzige Verbindung zwischen Bewohnertrakt und Neubau war durch den Keller. Mitarbeiter, Bewohner, Besucher alle mussten durch den Keller, um von einem Teil des Gebäudes in den anderen Teil zu gelangen.“

 

 

Die Strapazen des Umbaus haben sich gelohnt. Der helle, großzügige Neubau mit Atrium und umlaufenden Galerien strahlt eine spürbar angenehme Atmosphäre aus, die besonders von den Besuchern der Einrichtung wahrgenommen und geschätzt wird. Die Senioren mögen es lieber heimelig. Für die Wohngruppen besorgten Frau Oppermann und ihre Kollegen daher dicke Vorhänge für die bodentiefen Fenster und alte Möbel, damit die älteren Menschen eine ihnen vertraute Umgebung vorfanden. Die Privaträume darf jeder Bewohner natürlich nach seinem Geschmack einrichten.

 

 

Von den Galerien aus gelangt man in die 11 Wohngruppen, in denen die 114 Bewohner der Einrichtung leben. Jede Wohngruppe hat eine eigene Wohnstube, die den 10 bis 11 Bewohnern einer Wohngruppe und ihren Angehörigen vorbehalten ist. Ganz privat sind die Bewohner in ihren Zimmern. So kann jeder Bewohner entscheiden, wann er an Aktivitäten teilnehmen, wann er lieber von oben beobachten und wann er sich in den geschützten Bereich in der Wohngruppe zurückziehen möchte. Der Entwurf für den Neubau von Santa Teresa stammt von dem Architekten Professor Hans Waechter. Für dieses gelungene Konzept wurde das Haus 2009 für den Architektur-Preis der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen nominiert.

 

 

Santateresa Klein

 

 

Kontakt
Caritas Altenzentrum Santa Teresa
Frau Gesche Oppermann (Einrichtungsleitung)
Große Nelkenstraße 12-16
60488 Frankfurt
Tel.: 069 247860-0
E-Mail: santa.teresa@caritas-frankfurt.de

am August 14, 2019 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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