Die Beschäftigung mit der Speisekammer fließt in den Betreuungs- und Pflegealltag ein und schafft eine familiäre Anbindung. Angehörige bringen regelmäßig selbst angebautes Obst und Gemüse vorbei, das von den Bewohnerinnen und Bewohner dann verarbeitet wird. „Als Bestandteil der reaktivierenden Pflege holen wir so vorhandene Fähigkeiten wieder an die Oberfläche, die von der Demenz verschüttet wurden“, erklärt Daniela Jokiel. „Für die Seniorinnen und Senioren ist es oft schwierig, nach gezielter Aufforderung eine bestimmte Handlung auszuführen. Wenn aber im Vordergrund der Sinn der Handlung steht, zum Beispiel einen Apfel schälen, dann funktioniert das sehr gut, fast wie von allein.“ Früchte einwecken, Marmelade kochen, Gurken putzen oder aus großen Kohlköpfen Sauerkraut herstellen – die Bewohnerinnen und Bewohner spüren, dass das, was sie tun, Sinn ergibt. „Dadurch verhindern wir, dass sie einfach vor sich hindämmern. Wir beziehen sie täglich in hauswirtschaftliche Tätigkeiten ein und schauen mit ihnen zusammen in der Speisekammer, was für das geplante Gericht gebraucht wird. Dieser Logik folgend, finden sie die benötigten Zutaten und Hilfsmittel.“
Einmal in der Woche steht die Speisekammer, begleitet durch einen Mitarbeiter der Alltagsbetreuung, für alle offen und die Seniorinnen und Senioren können sich aussuchen, was sie gerne naschen möchten. Damit fördert die Einrichtung ihre Selbstbestimmtheit, weil die Bewohnerinnen und Bewohner selbst entscheiden, worauf sie gerade Appetit haben.
Da Cottbus in der Nähe des Spreewaldes liegt, veranstaltet die Einrichtung einmal im Jahr einen sogenannten Spreewaldtag, bei dem Gewürzgurken eingeweckt und je nach Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner, saure Gurken eingelegt werden. „Wir werden dann zusätzlich von Ausbildungsklassen der Betreuungsassistenten und/ oder Hauswirtschaftlern an der Schnittstelle Pflege unterstützt. Ganz viele Hände verarbeiten bis zu dreißig Kilo Gurken, die zusammen mit Senfkörnern und anderen Gewürzen in die Rillengläser gefüllt werden. Wir sind sicher, dass die Speisekammer dabei hilft, dass es allen körperlich und seelisch gutgeht. Essen und Trinken hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen.“
Kontakt
Malteserstift Mutter Teresa
Frau Julia Spiegel (Einrichtungsleiterin)
Johannes-Brahms-Straße 8a
03044 Cottbus
Telefon: 0355 4935-0
E-Mail: altenhilfe.cottbus@malteser.org