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Diversität in der Pflege im AGAPLESION SCHWANTHALER CARRÉE

Im Rahmen des Förderprogramms „Würde im Alter“ der Stadt Frankfurt startete das Pflegeheim AGAPLESION SCHWANTHALER CARREE ein eigenes Diversitätsprojekt, mit dem sich die Einrichtung gegen Diskriminierung in der Pflege und für ein buntes Miteinander einsetzt. „Wir sind per se eine vielseitige Einrichtung, sodass das Projekt aus unserer Kultur heraus geboren wurde und zum Schwanthaler Carrée wie die Faust aufs Auge passt“, informiert Einrichtungsleiter Florian Scheib. „Sowohl unsere Bewohnerinnen und Bewohner als auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus vielen verschiedenen Ländern und sind damit unterschiedlich kulturell geprägt. Bei uns leben weiße und People of Color, Personen aus dem ehemaligen Schlesien und Preußen, aus Osteuropa, Afrika und Asien. Einige sind nach dem Krieg als junge Menschen nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten und dann geblieben. Manche sprechen lieber ihre Muttersprache. Um unter anderem dieser Situation Rechnung zu tragen, haben wir einen Diversitätsbeauftragten eingestellt und zahlreiche Weiterbildungen auf die Agenda geschrieben, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu dem Thema sensibilisieren und zur transkulturellen Pflege befähigen sollen. Ziel ist eine bessere Versorgung unserer Seniorinnen und Senioren sowie ein würdevoller Umgang im Alltag.“

In der Praxis wird jede Bewohnerin und jeder Bewohner als Individuum betrachtet und seinen Persönlichkeitsmerkmalen mit Akzeptanz begegnet. „Wir schauen uns zunächst die Biographie an. Woher kommt die Person? Wie ist sie aufgewachsen und sozialisiert? Was sind ihre Vorlieben und Bräuche und welche kulturspezifischen Aspekte sind im Umgang mit der Person wichtig? Auf was müssen wir Rücksicht nehmen? Das alles fließt in die Grundpflege und Betreuung ein, immer mit dem Ziel, der Bewohnerin oder dem Bewohner etwas Gutes zu tun“, erklärt Florian Scheib. „Die Generation der jetzt 90- bis 100-Jährigen hat zum Beispiel Krieg und Vertreibung erlebt, und Schicksale erfahren, die wir uns nicht vorstellen können. In diesem Zusammenhang achten wir auf eine gewählte Sprache und machen uns Gedanken, wie wir wem etwas sagen. Während sich viele bei der Redewendung ‚Ich habe einen Anschlag auf Sie vor‘ nicht viel denken, kann er bei Geflüchteten Kriegstraumata reaktivieren. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, diese Alltagsdiskriminierung zu beseitigen.“

 

Auf einen gesteigerten empathischen Umgang miteinander zielte auch der Workshop, bei dem jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei Berührung verschiedener Körperregionen die eigenen Grenzen darstellen sollte. „Bei manchen war es das Gesäß oder die Brust, bei anderen fingen die Grenzen aber auch schon am Rücken oder im Gesicht an“, erinnert sich der Einrichtungsleiter. Die Übung zeigte, wie unterschiedlich Menschen empfinden und regte dazu an, in der Pflege umsichtig zu handeln. „Die Pflegekräfte gehen zunächst mit der zu pflegenden Person ins Gespräch und erklären, was sie jetzt tun. Die Person kann die Maßnahme dann besser verstehen und entsprechend einordnen. Wir respektieren auch, wenn sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner nur von gleichgeschlechtlichen Pflegekräften versorgen lassen möchten. Diese scheinbar simplen Alltagssituationen tragen im hohen Maße zu einem würdevollen Leben im Alter bei.“

 

 

Kontakt
AGAPLESION Wohnen & Pflegen im SCHWANTHALER CARRÉE 
Herr Florian Scheib (Einrichtungsleiter)
Schwanthalerstraße 5
60594 Frankfurt am Main
Telefon: 069 - 20 45 60 - 21 35
E-Mail:  Info.SCF.MDG@agaplesion.de 

am August 20, 2023 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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