Die Menüauswahl erfolgt dann stellvertretend durch den Mitarbeiter anhand der gewonnenen Informationen. Inzwischen trifft sich einmal im Monat der Gesprächskreis „Speisen einst und heute“, der aus etwa acht sowohl geistig rüstigen als auch kognitiv eingeschränkten Teilnehmerinnen und Teilnehmern besteht. Man hatte beobachtet, dass die fitteren Bewohner die Beeinträchtigten zum Sprechen motivieren und den Gesprächsfluss am Laufen halten. Es sind aber auch solche Senioren am Gesprächskreis beteiligt, die nur zuhören, zusehen, Gerüche aufnehmen und somit passiv von diesem Gruppenangebot profitieren.
Je nach Saison reden die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit einem Mitarbeiter über die Spargelzeit, das Erntedank-Fest oder über Weihnachten. Der Mitarbeiter erzählt zum Beispiel, wann Spargel geerntet und wie er gestochen wird. Dadurch wird bei den Seniorinnen und Senioren das Langzeitgedächtnis aktiviert und der Austausch gefördert. Auch Gedichte und Geschichten werden je nach Thema in die Gesprächsrunde eingebracht. Wenn es keinen jahreszeitlichen Anlass gibt, liest der Mitarbeiter auch mal Rezepte vor, etwa wie man einen Braten zubereitet. Alte Küchenutensilien werden gezeigt, ausprobiert und über ihre Verwendung gesprochen. Oftmals erzählen die Bewohnerinnen und Bewohner dann, nach welcher Methode sie früher selbst bestimmte Speisen kochten, wie sie gegessen wurden, oder dass sie gegebenenfalls eine Zutat oder ein Gericht gar nicht mögen. Manchmal werden auch duftende Gewürze und Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Kaffeebohnen oder Lorbeerblätter herumgereicht, da auch olfaktorische und haptische Wahrnehmungen Erinnerungen auslösen können.
Kontakt
GfdE// Haus Weingarten
Frau Yvonne Koslik (Einrichtungsleiterin)
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