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Ausgezeichnetes Gesundheitsmanagement – das Altenzentrum Hasensprungmühle lässt seine Angestellten in schwierigen Situationen nicht allein

Das evangelische Altenzentrum Hasensprungmühle in Leichlingen wurde von der AOK Rheinland/Hamburg und dem BGF-Institut für sein besonderes Gesundheitsangebot ausgezeichnet.

Vor sieben Jahren zeigte eine AOK-Krankenstand-Studie, dass die Zahl der Krankmeldungen in der Hasensprungmühle überdurchschnittlich hoch war. Einrichtungsleiter Stanislaus Stegemann versuchte Abhilfe zu schaffen. Er bot einen Lauftreff und ein regelmäßiges Gymnastikangebot an - mit mäßiger Resonanz. Anfangs nahmen eine Handvoll Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen teil, bis auch diese ausblieben.

 

 

Stegemann war auf der Suche nach einem ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz und bekam Unterstützung vom Betrieblichen-Gesundheitsförderungs-Institut (BGF) der AOK Rheinland. Seit einiger Zeit stehen allen Angestellten Dienstfahrräder zur Verfügung. Zum Gesundheitstag gibt es eine Brainfood-Bar, die gesunde Snacks anbietet, bei einem sogenannten Stimmungs-Café fragt eine junge Dame die MitarbeiterInnen, ob sie Lust hätten, darüber zu reden, was im Unternehmen gut läuft oder auch nicht und mittels Body-Check und Irisdiagnose wird analysiert, wie es um die Gesundheit der Angestellten steht.

 

 

Wichtiger für Einrichtungsleiter Stegemann aber ist, dass durch Workshops und Coaching eine wertschätzende Haltung entwickelt wurde: „Es geht darum, dass sich Vorgesetzte und Mitarbeiter auf Augenhöhe begegnen“. Das Leitungspersonal nahm an Workshops über Resilienz und Glück teil. „Denn nur wer selbst resilient ist, kann seinen Mitarbeitern in schwierigen Situationen Unterstützung geben.“ Jeder, der in Hasensprungmühle Verantwortung für Angestellte trägt, sollte einen Blick für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Befinden entwickeln. „Auch für diejenigen, die sich nicht äußern, die stillschweigend ihren Dienst machen“, sagt Einrichtungsleiter Stegemann.

 

 

Vor einiger Zeit starben in einem Wohnbereich neun Menschen innerhalb kurzer Zeit. Die Fachkräfte – alles qualifizierte Palliativexperten – waren mit einer solchen Anzahl an Todesfällen überfordert. „Eine Mitarbeiterin sagte mir, sie könne den Tod nicht mehr sehen“, erinnert sich Stegemann. Glücklicherweise fand er schnell einen Coach, der den Fachkräften dieses Bereichs helfen konnte, so dass sie nach einigen Sequenzen mit der Situation wieder besser klar kamen. Sie reagierten dankbar auf das Angebot.

 

 

Die betriebliche Gesundheitsförderung ist in Hasensprungmühle ein sich stetig weiterentwickelnder Prozess. Immer wieder werden Workshops und Seminare angeboten. Die Einrichtung profitiert davon, durch geringere Fluktuation und einen gesunkenen Krankenstand. Regelmäßig werden anonymisierte MitarbeiterInnen-Befragungen über die Arbeitszufriedenheit durchgeführt. Die hohe Beteiligung zeigt, dass sich die Befragten ernst genommen fühlen. Es gibt sehr viele gute Bewertungen der Einrichtung, aber auch einige negative Ausreißer. Diese Kritik nehmen Stegemann und seine KollegInnen sehr ernst: „Wir fragen uns immer, was können wir tun, damit es den Mitarbeitern besser geht“.

 

 

Dabei geht es nicht nur darum, zu sehen, ob bei der Arbeit alles gut läuft, sondern auch, ob ein Mitarbeiter von privaten Sorgen geplagt wird. „Wir werden die Probleme letztendlich nicht lösen können, wichtig ist aber, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, dass sie sich immer jemandem anvertrauen können.“

 

 

Kontakt
Evangelisches Altenzentrum Hasensprungmühle
Herr Stanislaus Stegemann (Einrichtungsleitung)
Hasensprung 5
42799 Leichlingen
Tel.: 02175-89720
E-Mail: info@hasensprungmuehle.de

am July 10, 2019 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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