Bis zu sechsmal im Jahr wird das Malteserstift St. Josef von drei bis vier Eseln besucht, die auf einem nahegelegenen Bauernhof leben und sogar ins Haus dürfen. Dann können die Bewohnerinnen und Bewohner die Esel streicheln, mit Karotten und Äpfeln füttern oder bürsten. „Die Kooperation mit dem Hof reicht bis in das Jahr 2008 zurück“, erklärt die ehemalige Einrichtungsleiterin Nicole Uhlig. „Bei schönem Wetter bleiben wir meistens draußen, bei schlechtem Wetter findet das Treffen in unserem Foyer statt. Dann sitzen die Seniorinnen und Senioren in einem Stuhlkreis und die Esel werden von dem therapeutisch ausgebildetem Personal, das die Tiere begleitet, in die Mitte geführt. Es kommen auch drei Hunde mit, die kleine Kunststücke aufführen. Es gibt immer etwas anderes zu sehen.“

Wenn die Schülerinnen und Schüler aus der fünften bis achten Klasse der Montessori-Schule Starnberg zu Besuch im Malteserstift St. Josef sind, ist im ganzen Haus ein richtiger Aufschwung zu spüren. „An diesem Angebot nehmen sogar Bewohnerinnen und Bewohner teil, die sonst eher zurückgezogen leben“, erklärt die ehemalige Einrichtungsleiterin Nicole Uhlig. „Der Wunsch nach Kontakt zur jüngeren Generation ist mehrheitlich unter den Seniorinnen und Senioren vorhanden.“ Die gemischten Gruppen spielen miteinander, basteln, singen oder erzählen sich einfach Geschichten. Immer wird viel gelacht. Nicht zu vergessen das Generationencafé: Die Kinder backen selbstständig Waffeln und servieren diese zusammen mit Kaffee den Seniorinnen und Senioren „Letztere scherzen dann immer, dass sie bei uns im Haus nie so viel Kaffee bekommen, wie wenn die Schülerinnen und Schüler da sind“, lacht Nicole Uhlig.

Mitte Februar 2024 veranstaltete das Malteserstift St. Josef das erste Mal wieder seit der Corona-Pandemie einen Opernabend mit Sektempfang, bei dem eine Oper per DVD abgespielt und auf eine große Leinwand übertragen wurde. In der Pause gab es für alle Vanilleeis mit heißen Himbeeren. „Die Idee stammt von unserer früheren Kuratoriumsvorsitzenden, die inzwischen aus Altersgründen zurückgetreten ist“, berichtet die ehemalige Einrichtungsleiterin Nicole Uhlig. „Das Kuratorium, das aus einer Gruppe von Ehrenamtlichen besteht, kümmert sich um die Organisation von Veranstaltungen, die unseren Seniorinnen und Senioren zugutekommen sollen. Wir haben das Kuratorium schon vor Jahren gegründet, aber aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Events pausieren. Nun sind wir dabei, die Programme zu reaktivieren.“